In Grenaa werden noch meine zwei Reservekanister betankt, dann geht es nach dem Frühstück weiter Richtung Ebeltoft. Am Anfang läuft noch der Motor für eine knappe Stunde mit, da nahezu totale Flaute herrscht. Dann frischt der Wind mit einem Mal deutlich auf und es geht mit rauschender Fahrt voran bis zum Ziel.
Schönstes Ostsee-Segeln bei Sonnenschein und moderatem Wellengang. In die Bucht von Ebeltoft hinein dann nochmals eine kleine Geduldsprobe – der Wind kommt von hinten und nimmt wieder ab. Aber ich teste dann mal das Ausbaumen der Genua und damit kommen wir doch ganz gut voran. Zum Schluss dann noch aufkreuzen zum Hafen hin – die meisten anderen Boote holen sofort die Segel ein und werfen den Motor an, dabei ist es so ein schöner entspannter Abend und ideal zum Segeln. Das denken auch die Optimisten-Segler in ihren kleinen Kisten, die eine Regatta vor der Küste austragen. Ein niederländischer Dreimaster wartet vor dem Hafen und irgendwann dreht er wieder ab und verschwindet – ob man ihn nicht reinlassen wollte oder vielleicht einfach kein Platz war?
Die Ankunft dann ganz entspannt in einem Hafen mit nettem Ambiente – hier fühle ich mich auf den ersten Blick wohl – alles schön entspannt. Zum Abendessen koche ich dann bei Internetradio und guter Musik dann das letzte Steak – es muss dringend weg, bevor es wieder zum Leben erwacht.
Nach einer erholsamen Nacht am nächsten Tag erstmal ein paar Telefonate – auch die Arbeit will erledigt sein. Danach gegen Mittag Aufbruch nach Aarhus – dem nächsten Ziel und Zustieg des nächsten Begleiters am Samstag Morgen.
Im Hafen hat es sich nach Flaute angefühlt aber kaum draussen schon läuft das Boot unter Segel bei gutem Wind vorwärts. Erstmal ist rauskreuzen aus der Ebeltofter Bucht angesagt – das dauert ganz schön lange und der Wind legt erstmal unter einer dunklen Front ziemlich zu, so dass ich schnell das Vorsegel wechseln muss. Nach der dunklen Wolke wieder Flaute – grosses Vorsegel wieder hoch und es geht dann entspannt weiter. Zwischendurch mal gar kein Wind – der Motor läuft für 30 Minuten mit – dann folgt noch eine sehr rasante Fahrt am letzten „Kap“ mit Leuchtturm vorbei bis Kurs Aarhus anliegt. Der Leuchtturm ist insofern sehr eindrucksvoll, da man dort bis auf wenige Meter am Strand vorbeisegeln kann – keine vorgelagerten Untiefen – und überall sitzen Menschen und schauen aufs Meer – so ist jeder Segler eine willkommene Ablenkung und Foto-Motiv.
Zwischendurch immer wieder Frachter, Fähren und ein seltsamer Meeres-Befahrer – ein doch gar nicht so grosses Motorboot, welches aber so einen Lärm macht, dass man es auf weite Entfernung schon hört und erstmal gar nicht zuordnen kann. Er fährt dann auch noch frontal auf mich zu um erst kurz vorher abzudrehen – vermutlich ist es ihm einfach langweilig und die Blondine auf dem Sonnendeck ist wohl nicht mehr aufregend genug 😉
Pünktlich zum Sonnenuntergang erreicht ich dann Aarhus – die Stadt taucht langsam aus dem Dunst auf – erst sieht man die Hafenkräne – dann langsam auch die ersten Häuser. Der Hafen ist recht lang gezogen und liegt schön zentral. Ich fahre langsam durch den Museumshafen – schöne alte Boote – dann bis ganz zum Ende durch und finde auf Platz Nummer 4 mein Zuhause für die Nacht. Hier herrscht total entspannte Stimmung – überall sitzen Menschen an der Promenade, trinken Wein und Bier und geniessen die laue Sommernacht.
Für mich gibts noch einen kurzen Gang zum Supermarkt und einen leckeren Cheeseburger vom Hafen-Grill – zwei Bier, ein paar Zeilen tippen und dann schlafen, denn morgen Früh kommt Verstärkung an Bord!