Nykøbing können wir nach einigem Regen dann doch noch gegen 14 Uhr verlassen. Und erwarten ungeahnt viel Welle im Limfjord, der hier seine breitestes Stelle hat und noch ganz ordentlich Wind – dank der Windrichtung müssen wir auch gegenan kreuzen und so wird die Tagesetappe mit knapp 17 Meilen doch etwas länger als geplant.
Die Fahrt und das Ziel jedoch lohnenswert – vorbei an den Steilküsten von Fur und Livø – sehr viel fürs Auge und gute Entschädigung für das nasse Geschaukel.
Gegen frühen Abend erreichen wir dann Livø – ein Hafen mit Platz für nur gut 20 Boote und wir füllen den Hafen ziemlich gut mit unserer Flotte festgemacht an Muring-Bojen und den Booten untereinander. Umgehend wird der Grill angeworfen und die neu gefüllten Vorräte aus Nykøbing bereiten uns ein festliches Mahl. Zwischenzeitlich schaut der entspannte Hafenmeister vorbei und nimmt dankbar unsere Kronen und Brötchen-Bestellungen für den nächsten Morgen an.
Den restlichen Abend verbringen wir dann noch am Lagerfeuer mit guter Musik & spannender Unterhaltung und dem einen oder anderen Gläschen Rotwein. So lässt sich der Sommer in Dänemark geniessen und zum ersten Mal seit langem kann man entspannt und lange abends wieder im Freien sitzen.
Die Nacht bringt dann nochmals einen ordentlichen Regenschauer gegen 3 Uhr morgens und ich werde zudem noch von Sturmwarnungen über Funk geweckt, da ich vergessen hatte mein Funkgerät abzuschalten – aber die betreffen nicht unsere Gegend – kein Grund zur Sorge also. Ausserdem habe ich es sehr warm an Bord, denn ich habe mir einen Heizlüfter ausgeliehen um alle nassen Polster und Klamotten mal so richtig gründlich zu trocknen.
Der Morgen dann durchwachsen – Frühstück bei Regen – anschliessend etwas Ruhe, so dass wir zu Fuss die Insel erkunden. Laut Törnführer die „Perle des Limfjord“ und landschaftlich wirklich sehr reizvoll und idyllisch. Mit gut 2×3 km auch ohne Blasen an den Füssen schnellen Schrittes zu erkunden.
Da das Wetter zum Abend noch besser wird, wollen wir noch einen kleinen Schritt weiter – knapp 8 Meilen bis Løgstør – gesagt, getan – das Ablegen wird etwas sportlich bei dem starken Seitenwind – meistern aber alle dann doch problemlos. Nach einem letzten Kaffee und kleinem Regenschauer geht es dann auch für die letzten beiden Boote inkl. mir los und nach 2 Stunden entspanntem Segeln in der Nachmittagssonne erreichen wir Løgstør. Die 8 Meilen waren selbst unter Vorsegel schnell um, da der Wind immer noch mit guten 5 Windstärken geweht hat und für schnelle Fahrt gesorgt hat.
In Løgstør werden noch ein paar Runden mit dem Schlauchboot im Hafen gedreht – danach gibts leckere Pizza im Ort und dann verabschieden sich alle zu einer frühen Nachtruhe.
Ich nutze die Zeit noch für ein Bier an der Hafenmole – direkt hinter meinem Boot hat man einen herrlichen Blick über das freie Wasser in den Sonnenuntergang und den ruhigen Fjord.
Endlich ist also der Sommer wieder da – für morgen ist Sonnenschein vorhergesagt und die Temperaturen sollen sogar bis auf knapp 30 Grad klettern die nächsten Tage – das sorgt für gute Laune im Team…
Und die Bilder können sich endlich auch mal wieder sehen lassen 😉